![]() |
Ein Schwanensee in Neu-Isenburg |
11.12.2012 19:00:00 | |
|
![]() |
Symposium „Mannheim - Musik - Tanz“ |
30.11.2012 13:15:00 | |
Der zweite Tag beginnt quasi mit einem „Mannheimer Heimspiel“, Herr Schipperges referiert in einem lockeren Vortrag (genau das Richtige für den frühen Morgen) über „Mozart – Menuett – Mannheim“ – er begibt sich auf fröhliche Spurensuche anhand der Frage: „Welche seiner Menuette Mozart denn wohl bei seinen Aufenthalten in Mannheim geschrieben hat?“ Weiter geht es mit Herrn Rothkamm und seinem Vortrag: „Originäre Ballettmusik im langen 19. Jahrhundert in Mannheim am Beispiel von Josef Bayers Puppenfee“. Die „Puppenfee“ erfreute sich trotz (oder vielleicht gerade wegen) ihrer eher dünnen Handlung und nicht sehr einfallsreichen Musik nicht nur in Wien, sondern auch in Mannheim des 19ten Jahrhunderts großer Beliebtheit, dafür findet er mehrere gute Gründe. Den Sprung ins frühe 20ste Jahrhundert nimmt das Symposion schließlich mit Frau Schulze und ihrem Vortrag „‚Morgen trocken, bei wechselnder Bewölkung’. Isadora Duncan, Mannheim und ‚Der Tanz der Zukunft’“. Das Wetter spielte beim dem für diese Zeit (1907) recht exotischen Open-Air Auftritt „Ein attisches Fest“ von Isadora Duncan in Mannheim natürlich eine gewisse Rolle und hatte doch noch ein Einsehen – der Auftritt wurde ein Erfolg und kurzfristig wiederholt. Im Anschluss spricht Frau Homering über „Mary Wigman in Mannheim“. Von einer Mannheimer Theaterproduktion mit zwei Orffstücken („Catulli Carmina“ und „Carmina Burana“) ist ein choreographisches Skizzenbuch Wigmans erhalten, das neben vielen Fotos Basis für eine Teilrekonstruktion in den Reiss-Engelhorn Museen Mannheim bildet. In der Zeit (1955) hatte Mary Wigman ihre tänzerischen Höhepunkte schon hinter sich gelassen und arbeite sich als Choreographin an den Mannheimer Balletttänzern ab, die für ihre moderne Art des Tanzes ungeeignet schienen. Die Nachmittagsrunde leitet Herr Arndt mit dem Vortrag „Zwischen Revuefilm und Jazz-Ballett: Caterina Valente und Wolfgang Lauth“ ein. Wolfgang Lauth machte Musik für populäre Filme, aber auch für die beliebten Jazz-Ballett-Abende am Mannheimer Theater. Im Vortrag von Frau Krause „Sich tanzend Erfahrungsräume öffnen. Überlegungen zum Potential von Tanz für musikbezogene Bildung in Schule und Hochschule“ geht es um die Möglichkeiten der Integration von Tanz im Musikunterricht. Den Abschluss des Symposions bildet eine Podiumsdiskussion „Von Lisa Kretschmar bis Birgit Keil - (fast) ein halbes Jahrhundert Musik, Tanz und Tanzpädagogik an der Akademie des Tanzes“. Interessant sind die sich im Gespräch ergebenen Informationen zum Wiederaufbau und zur Umgestaltung der Tanzabteilung der Hochschule. Schön wäre es natürlich gewesen, noch etwas über die frühe Geschichte der „Académie de Danse“ zu erfahren, die als eine der ersten in Europa gegründet wurde. Auch eine noch direktere Verbindung zwischen der Musikwissenschaft und der Tanzpraxis wäre natürlich für mich als Praktiker toll gewesen. Tanzgeschichte als lebendige Bewegung hat natürlich noch einmal eine andere Qualität, aber es war ja in erster Linie eine Veranstaltung der Musikwissenschaft und Musikpädagogik. |
![]() |
Barocktanzworkshop – Dances for the Fairies, Tänze aus Purcells Fairy Queen |
24.11.2012 10:00:00 | |
|
![]() |
Ball Royal zum 350. Geburtstag des Grafen Wackerbarth im Gohliser Schlösschen |
17.11.2012 15:00:00 | |
Aber nun zum Ball in Leipzig im Gohliser Schlösschen, das Uwe Müller aka Graf Wackerbarth als neuen Veranstaltungsort gefunden hat. Es hat natürlich viel viel schönere Räumlichkeiten – es ist dort ähnlich wie in Engers, mit Gemälden, bemalten Decken und Wänden. Dafür ist überall nur elektrisches Licht erlaubt, und man muss natürlich auf die Museumsgegenstände achtgeben. Wie im letzten Jahr ist Ilka Trotte die Tanzmeisterin, und es gibt bereits am Vorabend einen kleinen Tanzkurs, diesmal in einer lokalen Ballettschule, weil das Schloss dafür noch nicht zur Verfügung steht. Auf dem Programm stehen überwiegend einfache Playford-Klassiker wie Indian Queen (1701) und Gathering Peascods (1651), der von den Figuren vermutlich anspruchsvollste Tanz des Abends ist dabei Hunsdon House (1665). Am Samstagmorgen werden die Tänze noch einmal wiederholt, wobei es sich als hilfreich erweist, dass ich eine kleine Musiksammlung auf dem Handy habe – denn das dient bis zum Eintreffen der Musikanlage als Ersatztonquelle – leise, aber immerhin Musik. In der Umziehpause üben wir dann zu zweit noch kurz unseren als Gastgeschenk mitgebrachten Barocktanz – er ist nicht in Vergessenheit geraten. Nach einem kleinen Imbiss und einem Spaziergang ist dann bereits Umziehen angesagt – Carola hat sich für ihr neues Jäckchenkostüm entschieden, das etwas mehr „Bahnreisegeeignet“ ist. Um 15 Uhr beginnt dann der Empfang, die Gäste werden von Zeremonienmeister Baron von Löwenthal peu à peu dem Grafen Wackerbarth und seiner Begleiterin vorgestellt. Bei der Gelegenheit werden gerne auch wertvolle Gastgeschenke überreicht, wie eine Ananas, die beim Grafen große Verwunderung ob der Gartenbaukünste auslöst. Im Anschluss geht es zur Kaffeetafel, hier werden die Gäste ihrem Rang nach vom Zeremonienmeister aufgerufen und an der langen Tafel platziert. Nach dem Aufheben der Kaffeetafel gibt es ein Konzert. Zu Gast ist Stefano Guardiano mit seinem Programm „La voce Celeste – eine himmlische Stimme“ und fasziniert alle Anwesenden – davon möchte man gerne noch mehr hören. Der nächste Programmpunkt ist bereits das 3-Gänge-Menü, wir nehmen wieder, wie vom Zeremonienmeister angewiesen, unsere Plätze an der Tafel ein. Zunächst gibt es eine kleine Aufmerksamkeit des Hauses, danach eine Suppenkomposition, das Hauptgericht ist ein Braten, der förmlich auf der Zunge zergeht und zum Schluss werden verschiedene Mousse au Chocolat gereicht. Vor dem Ball gibt es dann noch ein kleines Geburtstagsfeuerwerk und die Schokoladentafel wird eröffnet – diesmal mit Rücksicht auf die Räumlichkeiten ohne Wunderkerzen. Auf dem Ball tanzen wir dann die Tänze, die zuvor geübt wurden, allerdings sind viele Leute dabei, die den Tanzkurs versäumt haben, so dass alle Tänze noch einmal erklärt werden müssen, bevor wir sie durchtanzen. In der ersten Pause zeigen wir dann unsere mitgebrachte „Bourée d’Achille“. Bis dann um Mitternacht der Ball endet, tanzen wir jeden Tanz mindestens zwei Mal. Schade nur, dass man sich bei Barock-/Rokokobällen oft auf gelaufene Playfordtänze beschränkt und der Tanz dadurch jegliche Spritzigkeit und Brillanz verliert. Leider sind die meisten Reenactors nicht in der Barocktanztechnik geschult, und die meisten Barocktänzer besuchen keine Reenactmentveranstaltungen – so bleibt der Tanz auf diesen Bällen nur ein Schatten seiner selbst. |
![]() |
Workshop - Plaisirs innocents - Contredanses parisiennes unter der Régence (1715-1723) |
01.11.2012 10:00:00 | |
Der Schwierigkeitsgrad der Tänze an diesen drei Tagen ist unterschiedlich. Die beiden einfachen echten Longways mit Progression „for as many as will“ in der Art wie man sie auch bei Feuillet finden könnte, sind „Le Moulin de Javel“ (mit zwei tanzenden Paaren) und „La Friande“ (mit drei tanzenden Paaren). „La Faridondene“ ist ein schöner Dreipaartanz in Longwayaufstellung bei dem das erste Paar zunächst mit allen drei Paaren einen A-Teil tanzt und dann, nach einer ersten Progression, einen B-Teil aus Platz zwei nur mit dem dritten Paar tanzt, um nach einer weiteren Progression auf Platz drei zu landen. „Le Cordon Bleu“ ist ein einfacher Tanz in Longwayaufstellung, aber ohne Progression, der schon den für Cotillons typischen Strophen-Refrain-Wechsel hat, wobei die erste Strophe noch wie im Englischen Tanz ein „advance and retire“ ist. Einfachere Cotillons in Carreaufstellung mit mehr oder weniger typischem Ablauf sind „le Corrillon dauteüil“, „La Tetar“, „La Bohaimiene“ und „Le Nouveau Pistolet“ (die beiden letzteren haben wir bereits in Rothenfels getanzt). Der Tanz „les quatres faces ou la Danse d’hier“ mischt eine Strophe im Menuettschritt mit einem Refrain im Gavotteschritt (ihn haben wir ebenfalls in Rothenfels getanzt). Nicht alle Tänze in Carreaufstellung in der Durlacher Handschrift haben den üblichen Cotillonaufbau mit dem festgefügten Strophe-Refrain-Wechsel. So folgt z.B. „La Blonde, La Brune“ einer ABA-Form (Blonde, Brune, Blonde). „La Brillante“ folgt keiner Wiederholungsstruktur, das hübsche Feuerwerk ist so schon nach 75 Sekunden vorbei. Ebenfalls sehr schön ist „Le Poivre“, einer der beiden Tänze für vier Paare im Square-Set aus der Sammlung, wobei die Damen jeweils zuerst den Beginn des Refrains und das erste Auftauchen der jeweiligen Strophen-Figur tanzen dürfen. Ein kleiner Teil der Tänze ist sogar vollständig in Tanzschrift durchnotiert – auch hier sind noch Schätze zu heben, denn ausnotierte Tänze zu viert in Feuillet Notation sind selten und sie geben uns einen wichtigen Einblick in das Schrittmaterial. Einen davon, „La Bergere“ tanzen wir im Anschluss an den Workshop noch kurz zu dritt an. Den Abschluss bildet diesmal das fast schon traditionelle Zwiebelkuchenessen. Fazit des leider wieder viel zu schnell vergangenen Workshops: viele schöne neue Tänze, eine echte Bereicherung für die Barocktanzszene und noch vieles, was es in den Manuskripten zu entdecken gilt. |
![]() |
FSCDC Highland Nachmittag 2012 |
13.10.2012 14:00:00 | |
|
![]() |
Auftritt beim Jugendkonzert „Tanz durch die Jahrhunderte“ in Darmstadt |
01.09.2012 16:00:00 | |
Tags: Auftritt | Renaissance | Barock | Biedermeier |
![]() |
Ausstellung – Fashioning Fashion |
22.07.2012 15:45:00 | |
Tags: Ausstellung | Kostüme |
![]() |
Ausstellung – Friederisiko |
22.07.2012 11:50:00 | |
Tags: Rokoko | Leben | Ausstellung |
![]() |
Le Carrousel de Sanssouci |
21.07.2012 20:00:00 | |
Glücklicherweise sagt der Regen zu Beginn der Veranstaltung nur mal kurz „Hallo“, danach bleibt es trocken, aber viel zu kalt für einen Juliabend. Nach einem Willkommensgruß schreitet zunächst der Hofstaat auf die Bühne, dann reiten die Stars des Abends – die Pferdequadrillen ein. Es gibt vier Quadrillen, die jeweils eins der großen Kriegervölker der Antike repräsentieren – Römer, Griechen, Karthager und Perser. Wir sehen verschiedene Dressurkunststücke, ein kleines modernes Ballett zu einer Jagdarie und schließlich die hohe Kunst der Pferde am langen Zügel. Der Hofstaat versucht sich an einem Menuett und das Liebespaar des Abends reitet einen Pas de Deux zu Pferd – die Dame dabei in elegantem Damensattel. Sie ist die einzige als Dame reitende Frau des Abends, denn auch wenn sich heute überwiegend Frauen in den Sattel schwingen, war das Carrousel damals natürlich Männersache. Es handelt sich um eine echte, wenn auch etwas dramatisierte, Liebesgeschichte aus der damaligen Zeit – der schottische Adlige Patrick Home of Billie war auf seiner „Grand Tour“ durch Europa und durfte 1750 beim Carrousel in Berlin mitreiten, er verliebte sich unglücklich in die für ihre Schönheit bekannte Hofdame Sophie von Brandt. Nach einer weiteren Arie mit modernem Ballett kommt der Höhepunkt des Abends – das eigentliche Pferdeballett. Die 16 Reiter der Quadrillen führen in der Arena rund 10 Minuten lang verschiedene Raumfiguren zur Musik vor. Nach einer Pause ist der zweite Teil des Abends dem Wettkampf gewidmet. Es gibt eine Fechtquadrille und im Waffengarten sind verschiedene Prüfungen zu bestehen. Umrahmt von jeweils einem Intermezzo mit einer Arie und dem tanzenden Hofstaat findet schließlich ein Tjost zu Pferde statt. Hier gehen einige Lanzen zu Bruch, bis sich ein Sieger findet. Nach der Siegerehrung gibt es noch einmal ein großes Finale, wo sich zum Schluss auch das Maskottchen der Hofreitschule – ein Shetlandpony noch einmal seinen Applaus abholen kann. Insgesamt eine gelungene Veranstaltung, die wohl ihre Nachfolger finden wird, denn an der Wiederaufführung der barocken Pferdeballette gibt es noch einiges zu forschen und zu entdecken. |